Liebe Leserinnen und Leser,
ist der Titel hier Programm? Auf jeden Fall ist es einen Leseversuch dieser Literatursatire wert, das für sich herauszufinden!
St Aubyn, Edward: Der beste Roman des Jahres. – München : Piper, 2014. – 256 S.
ISBN 978-3-492-05435-5 : 16,99 €
# Gesellschaft
Die Jurymitglieder feilschen, streiten und intrigieren, während die verzweifelt auf Ruhm hoffenden Autoren sich in erotischen Eskapaden und schierer Selbstüberschätzung verlieren. Pünktlich zur Verleihung des Deutschen Buchpreises liegt hier ein wunderbar amüsanter, scharfzüngiger Roman „von einem der besten Autoren seiner Generation“ (The Times) vor. Wie immer steigt in den letzten Wochen vor der Verleihung des begehrten Elysischen Preises die Spannung ins Unermessliche. Und während jedes einzelne der überforderten Jurymitglieder seine ganz persönlichen Interessen verfolgt, bringen sich die Autoren in Stellung: Katherine Burns zum Beispiel, die begnadete Stilistin und Femme fatale, oder Sam Black, der liebestrunkene, vielversprechende Debütant, nicht zu vergessen der grenzenlos selbstgewisse Sonny, dessen Opus Magnum „Der Maulbeerbaum Elefant“ natürlich von großen Gnaden ist. Eine missliche Fügung des Schicksals sorgt für eine außerordentlich originelle Entscheidung.
Ob das Buch auf seine Longlist für den besten Roman des Jahres gehört, muss jeder Leser für sich entscheiden, auf jeden Fall karikiert es amüsant und pointensicher den Literaturbetrieb! Es ist in der Stadtbibliothek Euskirchen zu entleihen, ebenso wie andere Werke des 1960 in England geborenen Autors, der sich im Literaturbetrieb auskennt, selbst für den Booker Prize nominiert war und leer ausging.
Viel vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Ursula Hensel
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