Liebe Leserinnen und liebe Leser,
Sie haben in den letzten Tagen auf unserem Blog viel über Osterbräuche hier vor Ort aber auch in Frankreich und Griechenland erfahren. Nun steht am nächsten Sonntag ein weiteres Fest vor der Tür: Der „Weiße Sonntag“ und in vielen katholischen Gemeinden der Tag der Erstkommunion.
Ich habe mich nun gefragt, woher das Wort „Weißer Sonntag“ kommt.

Bild: Peter Weber 1992
Auf der Seite des „Kleinen Kalenders“ finde ich eine Antwort:
„Der Sonntag Quasimodogeniti oder Weißer Sonntag, auch Klein-Ostertag oder Kleinostern genannt, ist der Sonntag nach Ostern. Mit dem Weißen Sonntag endet die Osteroktav, jene acht Tage vom Ostersonntag an, die liturgisch alle als Hochfest und somit mit Gloria in der Messe und Te Deum im Stundengebet begangen werden.“
(Quelle: http://www.kleiner-kalender.de/event/weisser-sonntag/4917-welt.html)
Woher aber die Bezeichnung „Weißer Sonntag“ ihren Ursprung hat, ist nicht eindeutig belegbar. Manche Quellen behaupten, dass der Begriff mit den weißen Taufgewändern zusammenhänge: Diese wurden in der frühen Kirche den Täuflingen in der Osternacht angelegt und sie trugen sie eine Woche bis zu diesem Sonntag.
Dr. Manfred Becker-Huberti aus Köln nennt den Kommunionstag in einem Artikel „Kummelijionsdach“, wie er in schönstem kölschen Knubbeldeutsch genannt wird.
Ich erinnere mich an den Tag meiner Erstkommunion: Ein „Weißer Sonntag“ im wahrsten Sinne des Wortes – morgens lag noch Schnee, der aber im Laufe des Tages der Sonne wich. Ich trug ein Kommunionkleid und ein dünnes Jäckchen und mir war kalt. Es war ein schönes Fest im Kreise der Familie und mit der Oma und zwei Opas. Aber die Geschenke waren der Zeit entsprechend (1964) sehr einfach und nicht so üppig wie heute und kein Geld: Tafeln Schokolade, Fotoalben, Hortensien – über die sich meine Mutter freute und mich nicht wirklich interessierte (meine Kollegin sagte mir, hier in Euskirchen hießen diese Hortensien sogar Kommunionsblumen) und Sammeltassen (auch nicht der „Hit“ für ein neunjähriges Mädchen!) mit der Aufschrift „Meine 1. Hl. Kommunion“.
Na ja – so ändern sich die Zeiten – aber das schönste Geschenk – die „goldene“ Uhr vom Patenonkel habe ich stolz und sehr, sehr lange getragen.
In Erinnerung an meinen „Weißen Sonntag“ grüßt ganz herzlich
Brunhilde Weber
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