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Posts Tagged ‘Gamescom 2016’

Liebe Leserinnen und Leser,

Was macht ein tolles Spiel aus? Welches Spiel geht über den reinen Spielspaß hinaus?

Um das heraus zu finden, habe ich mich vergangenen Freitag auf den Weg nach Köln, zur Gamescom, gemacht. Das alles im Rahmen einer pädagogischen Fachtagung.

Meine Erfahrung lest ihr hier:  🙂

09:00 Uhr Start der Fachtagung „Games im Fokus der Jugendhilfe“ Unter den Teilnehmern aus ganz NRW sind hauptsächlich Sozialarbeiter und Medienpädagogen. Neugierig werde ich beäugt. „Warum ist hier jemand aus einer Bibliothek?“ fragen sie mich. Berechtigte Frage, denn viele identifizieren Bibliothek immer noch ausschließlich mit Literatur. Aber Projekte wie der „TOMMI„-Kindersoftwarepreis und der „Games-Day“ erzählen vom Gegenteil.  Und natürlich haben wir auch unseren Bestand schon längst um zahlreiche Games erweitert.

09:45 Uhr Spiele sollen unterhalten, aber was ist wenn ein Game auch darüber hinaus Wissen vermittelt oder uns zum Nachdenken anregt?

Das erklärt uns Linda Scholz vom Spieleratgeber NRW. Denn Game ist nicht gleich Game. Viele Spiele erzählen eine Geschichte und fordern uns auf, uns und unser Handeln in Frage zu stellen. Ein gutes Beispiel dafür ist „Gone Home“. Bei diesem Spiel geht es weniger um eine aktive Spielinteraktion, als darum, die Geschichte eines Mädchens zu erzählen. Sie kommt in den Semesterferien nach Hause und findet ein verlassenes Elternhaus vor. Nach und nach kann der Spieler durch die Räume des Hauses gehen und findet viele kleine Erinnerungsfetzen, die die Geschichte vervollständigen. Neugierig? Schaut euch doch mal den Trailer an.

10:30 Uhr Endlich geht es zur gamescom. In den riesigen Hallen herrscht munteres Treiben. Zahlreiche Spielebegeisterte haben sich als ihre Idole verkleidet. Neben „Geralt“ aus „The Witcher“ sehe ich auch „Snake“ aus „Metal Gear Solid“. Die großen Publisher präsentieren laut und pompös ihre neuen Titel. Um die neuen Spiele zu testen stehen die Besucher meterweit an. Wartezeiten von bis zu 3 Stunden sind hierbei keine Seltenheit. Auf einer Bühne wird der Hersteller von Headsets gefeiert und Gratis T-Shirts und Schlüsselbänder werden in die Menge geworfen. Nach knapp 2 Stunden voller Eindrücke geht es für mich zurück zum Tagungsort.

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 13:45 Uhr André Weßel von der TH Köln beschäftigt sich mit Ethik und Moral in Spielen. In seinem Vortrag stellt er die Frage „was ist Ethik?“ Gute Frage, denke ich. Was Moral ist wissen wir alle, aber Ethik? Wir könnten Ethik als Sittenlehre bezeichnen, sie ist ein Teilbereich der Philosophie. In dem Vortrag werden wieder Beispiele für Games genannt, die nicht nur unterhalten sollen sondern auch Denkanstöße liefern sollen. „This war of mine“ ist ein Spiel das überhaupt nicht lustig ist. Der Spieler befindet sich in einem fiktiven Kriegsszenario und muss einer Gruppe von Zivilisten beim Überleben helfen. Hierbei stellen sich einem schwierige Entscheidungen in den Weg. Soll ich dem alten Ehepaar Medikamente stehlen um mein Gruppenmitglied zu heilen oder lasse ich es lieber, weil es moralisch fragwürdig ist? Spaß macht dieses Spiel nicht, aber am Ende hat man viel über sich selbst und über den Krieg gelernt.

15:30 Uhr Zum Abschluss gab es noch eine Expertenrunde mit drei jungen Redakteuren aus dem CTRL-Blog. Hier konnten jede Menge Fragen gestellt werden. Sie berichteten dabei, wie sie in die Redaktion kamen und welche Spiele sie am liebsten Spielen.

Nach dieser Expertenrunde endete ein spannender Tag für mich.

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Oder habt ihr noch eine Frage oder ein Kommentar? Schreibt sie mir!

Viele Grüße

Annika Freitag

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