Liebe Leserinnen und Leser,
Ein Schriftsteller hat einen Roman geschrieben über die große Liebe seiner Jugend. Nach einer Lesung steht eine Frau vor ihm, die er nicht erkennt.
Aber sie ist es trotzdem.
Er ist jetzt Autor, sie ist seine Romanfigur – und aus dem jungen Mädchen von damals ist ganz offensichtlich eine interessante, auch anziehende, aber verheiratete Frau geworden. Die Situation wird etwas komisch: Man setzt sich zusammen, trinkt ein Glas Wein, redet über französische Liebesromane, fragt sich, was man von der Liebe erwartet, wenn man älter geworden ist, Juttas Mann sitzt im Nebenzimmer – wie soll das alles enden?
Navid Kermani schreibt einen Liebesroman ganz eigener Art, tiefgründig, überraschend, witzig.

Bild Hanser Verl.
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/sozusagen-paris/978-3-446-25276-9/
Kermani, Navid:
Sozusagen Paris : Roman. – München : Hanser, 2016.
„Sozusagen Paris“ setzt die Geschichte von Kermanis Roman „Große Liebe“ (2014) fort. Der Ich-Erzähler, der die Züge Kermanis trägt und ein Buch über seine Schulhofliebe Jutta schrieb, trifft die einstmals Angehimmelte bei einer Lesung wieder und es entspinnt sich ein liebevoller Diskurs um Ehe, Alltag, Weltrettungsenthusiasmus und Kommunalpolitik.
Navid Kermani ist einer der profiliertesten Intellektuellen der Republik. Er füllt eine Leerstelle aus, die in den vergangenen Jahren oft beklagt wurde: der öffentliche Intellektuelle, der sich einbringt. Die Stadtbibliothek hat neben seinen Sachbüchern zu aktuellen gesellschaftlichen Themen auch die beiden oben genannten Romane im Bestand.
Viele Grüße
Ursula Hensel