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Posts Tagged ‘Welcome’

Liebe Leserinnen und Leser,

am vergangenen Dienstag hielt der Integrationsrat der Stadt Euskirchen seine Sitzung ausnahmsweise bei uns im Seminarraum des Kulturhofs ab.

Wir hatten dazu eingeladen,  damit wir unseren neuen Stadtbibliotheksflyer in Einfacher Sprache und unser tolles „Welcome“-Angebot für Migranten den Mitgliedern des Rats persönlich präsentieren konnten.

Flyer Titelbild 2019

Treffpunkt Bibliothek_Einfache Sprache_2019

Wir haben uns nämlich entschlossen, wichtige Informationen in Zukunft möglichst alle in Einfacher Sprache herauszugeben.

Deshalb haben wir nicht nur unseren Hauptflyer mit den Angeboten und Benutzungsregeln, sondern auch die Hausordnung, die Computerregeln und einen Elternbrief in Einfache Sprache übertragen lassen.

Außerdem hat das gesamte Team der Bibliothek an einem Fortbildungstag zum Thema teilgenommen, damit wir auch bei Beratungsgesprächen und Bibliotheksführungen besser auf gut verständliche Kommunikation für alle achten können.

Unsere angemeldeten Kunden und Besucher kommen aus allen gesellschaftlichen Gruppen und aus verschiedenen Nationen und Generationen.

Sie haben sehr unterschiedliche Lernerfahrungen gemacht und unterschiedlich gute Kenntnisse der deutschen Sprache.

Einfache Sprache hilft auf flexible Weise, sprachliche Barrieren zu überwinden und ungleiche Kommunikation zu vermeiden.

Einfache Sprache soll zur Integration und Inklusion beitragen, die uns bei unseren vielfältigen und zahlreichen Aktivitäten besonders wichtig sind.

Die Bibliothekstexte wurden vom Büro „Kulturprojekte – Inklusive Kulturarbeit“ in Köln 2018 professionell in Einfache Sprache übertragen.

Das Land NRW hat diese „Übersetzung“ mit einem  großzügigen Zuschuss gefördert, da ein besonderes Interesse am Thema Barrierefreiheit in Öffentlichen Bibliotheken besteht – wozu auch sprachliche Barrieren gehören.

Das Team des Büros besteht aus Kulturwissenschaftlern und Nicht-Muttersprachlern.

Danach wurden noch Prüfteams aus unterschiedlichen Betroffenengruppen eingesetzt, bevor der Text endgültig fertig war.

Die Alternative für uns wären Übersetzungen des Bibliotheksflyers in mehrere Fremdsprachen gewesen, womit aber nie alle Nutzer erreicht werden können.

Bibliotheksflyer Beispielseite

Bisher gibt es erst wenige Öffentliche Bibliotheken und Kultureinrichtungen in Deutschland, die konsequent auf Informationen in Einfacher Sprache setzen.

Wir wollen damit zu den Vorreitern gehören.

Anders als  die „Leichte Sprache“, die feste Regeln hat,  schreibt Einfache Sprache keine Kürzung des Inhalts vor. Auch die Regeln der Grammatik werden nicht verletzt.

Einfache Sprache soll nicht banal sein, sondern in einer modernen Gesellschaft dafür sorgen, dass schwierige Inhalte für die meisten Menschen verständlich werden.

Gute Texte in Einfacher Sprache haben folgende Merkmale gemeinsam:

  1. Die Wörter sind verständlich. Fachbegriffe, Fremdwörter und Abkürzungen werden vermieden, ersetzt oder erklärt.

  2. Es gilt die Regel: ein Begriff – ein Wort.

  3. Die Sätze sind kurz und klar. Sie enthalten höchstens ein Komma.

  4. Der Text ist kurz und logisch aufgebaut. Er ist in klare Absätze untergliedert und sieht insgesamt übersichtlich aus.

  5. Grafiken unterstützen die Schrift dabei, Inhalte zu veranschaulichen. Die optische Gestaltung ist ansprechend und regt zum Lesen an.

Manche Menschen stören sich bei solchen Texten daran, dass sie nicht immer „schön“ klingen. Wir denken, dass das in diesem Fall in Ordnung ist, wenn die Informationen dafür für möglichst viele Menschen verständlicher sind.

Literarische Texte können und sollen natürlich weiter gerne „blumig“ formuliert sein und wunderbare Schachtelsätze enthalten.

Was meint Ihr?

Auf Eure Rückmeldungen freut sich

Eure Julia Rittel

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Liebe Leserinnen und Leser,

am 07.12.17 ging die Veranstaltung „Triff einen Menschen“  in die zweite Runde.

Das Motto lautete „Miteinander statt übereinander reden“ nach der europäischen Bewegung „living books“. Wie im Vorjahr war auch diesmal das Konzept denkbar einfach. Menschen wurden zu „Lebenden Büchern“ die wiederrum von anderen Menschen, den „Lesern“ ausgeliehen werden konnten.

Einer kurzen Vorstellungsrunde folgten Gespräche unter vier Augen in stillen, gemütlichen Ecken der Bibliothek. Nach anfänglicher Schüchternheit fanden sich „Buch“ und „Leser“ ziemlich unkompliziert zusammen. Wobei nicht nur der „Leser“ ein „Buch“ wählen durfte sondern auch die „Bücher“ einen Gesprächspartner auswählen konnten. Eine Begegnung auf Augenhöhe.

(c) alle Bilder C. Rizzuto

Als Ausgangspunkt diente der Seminarraum im ersten Stock, der dem Anlass entsprechend mit Kaffee, Tee und Gebäck bestückt war. Auch dort fand reger Austausch zwischen den Besuchern statt.

Die „Bücher“ diesmal waren Menschen, teils aus Syrien, teils aus Pakistan, die einen langen Weg bis nach Deutschland hinter sich haben. Ein junges Mädchen deren Familie damit rechnen muss, dass ein Familienmitglied abgeschoben werden soll. Ein junger Mann der den Beruf des Rettungsassistenten schon in der Heimat mit großer Leidenschaft ausführte und nun hier damit weiter machen kann. Aber auch Menschen die schon seit langer Zeit in Deutschland leben und deren Geschichte nicht weniger spannend ist. Mit „Büchern“ und „Lesern“ waren insgesamt 30 Leute anwesend.

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Gekrönt wurde die Veranstaltung in Form von Musik. Der studierte Musiker Fadi Alkoury sang und spielte auf der Oud, einem Saiten-Instrument aus dem arabischen Raum. Auch er selbst flüchtete aus Syrien nach Deutschland.

Ganz begeistert von der tollen Atmosphäre und den bewegenden Gesprächen waren sich am Ende alle einig, dass die Veranstaltung den kulturellen Austausch sehr gefördert hat. Auch im nächsten Jahr soll „Triff einen Menschen“ unbedingt wieder stattfinden.

Dabei muss das Konzept nicht immer nur auf Flüchtlinge als „Bücher“ beschränkt sein. Durchaus wäre es auch denkbar, jeden Menschen einzuladen, der eine spannende Geschichte zu erzählen hat.  Im Vordergrund soll immer die Kommunikation zwischen Menschen stehen.

(c) alle Fotos von C. Rizzuto

Dankend zu erwähnen ist Herr Peter Müller-Gewiss von der Caritas Euskirchen der uns auch dieses Jahr wieder tatkräftig unterstützt hat. Dank geht ebenfalls an Suheyla Gülcicek, eine treue Kundin der Bibliothek, die sich freundlicherweise als „Lebendes Buch“ zu Verfügung gestellt hat.

Ich persönlich danke der Bibliothek sehr für die Möglichkeit, bei „Triff einen Menschen“ dabei gewesen zu sein. Aus meiner Sicht war es eine besondere Veranstaltung, die sich perfekt in die Umgebung der Bibliothek eingefügt hat. Es gibt nur wenige Orte, in der sich Menschen so auf Augenhöhe begegnen können wie in der Bibliothek. Sie ist heute nicht mehr nur der Aufbewahrungsort von Büchern, sondern immer mehr auch eine Stätte der Begegnung.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Feiertage und vielleicht sind Sie nächstes Jahr ja auch bei „Triff einen Menschen“ dabei. Es lohnt sich.

Ihre

Kim Schneider (Semesterpraktikantin und Studentin der Bibliothekswissenschaften) mit Unterstützung von Stephanie Heidt (Stellvertretende Leitung)

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Liebe Leserinnen und Leser,

am 17. November fand zum 14. Mal der Deutsche Vorlesetag statt. Auch wir waren wieder dabei. Dieses Mal mit einer mehrsprachigen Lesung zusammen mit dem Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Euskirchen und der städtischen Kita.

30 Kinder kamen an diesem Freitagnachmittag zusammen mit ihren Eltern in die Stadtbibliothek und trafen auf Bürgermeister Dr. Friedl (der es sich nicht nehmen ließ, den deutschen Part selbst zu übernehmen), Mitarbeiter/innen der Firma Procter & Gamble, Freiwillige aus Integrationskursen und andere ehrenamtliche Vorleser/innen mit anderen Muttersprachen als Deutsch.

© Stadtbibliothek Euskirchen v.l.n.r.: Bürgermeister Dr. Uwe Friedl mit zwei gespannten Zuhörern

Im Veranstaltungsraum hörten und sahen zunächst alle gemeinsam die Geschichte des Kinderbuchs „Bin ich klein?“ von Philipp Winterberg, die Bild für Bild abwechselnd in 12 Sprachen präsentiert wurde. Die Vorleser/innen lasen in Spanisch, Englisch, Tamil, Russisch, Arabisch, Polnisch, Türkisch, Griechisch, Chinesisch, Französisch, Urdu und Deutsch.

Danach konnten sich die Kinder gemeinsam mit einzelnen Vorlesern noch gemütlich in verschiedenste Leseecken in der Bibliothek zurückziehen und Geschichten in ihrer Familiensprache hören oder sich auf ganz fremde Klänge einlassen. Die Eltern konnten gleichzeitig bei einer Tasse Kaffee oder Tee ins Gespräch  kommen oder die Bibliothek erkunden.

Die Vorlesestudien der Stiftung Lesen zeigen: Vorlesen hat einen sehr positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird,

  • verfügen über einen deutlich größeren Wortschatz als Gleichaltrige ohne Vorleseerfahrung,
  • haben im Schnitt bessere Noten und
  • später mehr Spaß am Selbstlesen und im Umgang mit Texten.

In etwa jeder dritten Familie in Deutschland bekommen Kinder von ihren Eltern zu selten oder nie vorgelesen.  Deswegen gibt es den Bundesweiten Vorlesetag, der auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam machen möchte.

Sprache ist der Schlüssel zur Bildung und zur kulturellen Teilhabe in unserer Gesellschaft. Eine gute Beherrschung der Muttersprache ist eine wichtige Voraussetzung zum Erlernen einer Zweitsprache. Deshalb bietet die Stadtbibliothek seit diesem Jahr vermehrt Veranstaltungen und Bücher auch in anderen Sprachen als Deutsch an. Das mehrsprachige Vorlesen soll ein regelmäßiges Angebot werden.

Die Stadtbibliothek sammelt deshalb die Kontaktdaten von Freiwilligen, die sich für solche Aktionen engagieren möchten. Meldet euch, falls Ihr Euch das vorstellen können. Wir freuen uns auf Euch!

Viele Grüße

Eure Julia Rittel

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Stadtbibliothek hat im Mai 2016 einen separaten Medienbereich „Welcome“ für Asylsuchende und Migranten im Erdgeschoss der Stadtbibliothek mit finanzieller Unterstützung des Rotary-Clubs Euskirchen-Burgfey eingerichtet.

Nun hat die Bibliothek im November 2016 zusätzlich vom Land NRW, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Fördermittel für das Projekt „Medienprojekt für die Zielgruppe Asylsuchende und Migranten“ für Bücher und andere Medien erhalten.

Viele Multiplikatoren profitieren von dem Angebot der Bibliothek

 

Dieses neue Angebot enthält im Wesentlichen spezielle Medien für Asylsuchende und Migranten wie Bücher zum Erlernen der deutschen Sprache, Wörterbücher,  Sprachlehrgänge in diversen Sprachen,  Bilder- und Kinderbücher sowie leicht verständliche Romane  für die Ausleihe.

Viele Asylsuchende kommen bereits in die Stadtbibliothek. Sie nutzen das freie Internet, Lesen und Lernen hier vor Ort. Im Erdgeschoss steht ihnen ein Computer mit Internetzugang und einem Drucker zur Verfügung. Dort können Bewerbungen geschrieben werden oder sie können die Lernsoftware zum Deutschlernen nutzen.

Die Bücher und anderen Medien sollen aber auch für die zahlreichen Multiplikatoren und Ehrenamtlichen ausgeliehen werden, die mit Asylsuchenden und Migranten hier in Euskirchen vor Ort arbeiten, mit ihnen Deutsch lernen und ihnen Nachhilfeunterricht erteilen.

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Herr Kansu von ZOF e.V und Frau Heeg vom DRK Euskirchen freuen sich über die Bücherkisten

 

Dazu möchte die Bibliothek ihren Beitrag leisten und den Multiplikatoren einen Überblick verschiedener Medien als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen. Die Medienboxen wurden reich befüllt und am Donnerstag den 16. Februar an die vielen Multiplikatoren[Susanne Bach – FB 6, Barbara Bau-van der Straeten – Haus der Familie,  Vanessa Becker – VHS, Kati Jakob – KOBIZ (Kommunales Bildungs- u. Integrationszentrum), Cornelia Heeg – DRK Euskirchen, Peter Müller-Gewiss – Caritas, Corinna Raitz von Frentz – Evangelische Kirchengemeinde, Veronika Neumann, wirkstatt e.V. Euskirchen, Sener Kansu – ZOF e. V. (ZukunftsOrientierte Förderung e.V.)] hier in der Bibliothek verteilt.

Wir freuen uns sehr über das rege Engagement und die tolle Zusammenarbeit.

Eure Natalie Mahdoui

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