Liebe Leserinnen und Leser,
wie feiern Sie in den 1. Mai? Es gibt kaum ein anderes Ereignis mit so vielen unterschiedlichen Traditionen. Am bekanntesten ist wahrscheinlich das Aufstellen von Maibäumen. Doch woher bekommt man einen passenden Baum? Es soll in der Nacht auf den 1. Mai schon aus manchem Vorgarten eine Birke verschwunden und mit bunten Bändern geschmückt ein paar Häuser weiter wieder aufgetaucht sein. Wer sich den darauffolgenden Ärger mit den Nachbarn ersparen will, kann seinen Maibaum auch beim Förster bestellen oder sich im Rheinland sogar vom Maibaum-Taxi an die gewünschte Adresse liefern lassen.

An vielen Orten, wie zum Beispiel am Niederrhein, ist es üblich den Maibaum nicht nur vor der Haustür der Angebeteten aufzustellen, sondern gleich auf dem Dach oder im Schornstein zu befestigen. Aber Achtung, bei Familien mit mehreren Töchtern soll das schon dazu geführt haben, dass der Schornstein wegen der Last der Bäume abgebrochen ist. Auf der anderen Seite soll es auch schon zu heftigem Streit unter Töchtern gekommen sein, wenn nur ein einziger Maibaum im Schornstein steckt, und unklar war, für wen der nun sei. Und was tun, wenn die Liebste im sechsten Stock wohnt?
Wer diesen Gefahren entgehen will, kann seiner Angebeteten, wie im Rheinland üblich, auch ein Maiherz schenken und mit ihr zum Tanz in den Mai gehen. Im Dürener Raum gibt es den ungewöhnlichen Brauch der „Maibrautversteigerung“, bei der junge Mädchen ab 16 Jahren unter den Junggesellen des Dorfes versteigert werden, um diese zu Tanz und Festen zu begleiten. Oft gehen aus dieser Versteigerung auch Maikönig und Maikönigin hervor.
Wem auch das zu turbulent ist, der kann auf dem Dorfplatz feiern. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn in manchen Regionen, wie in Bayern, kann es vorkommen, dass der Maibaum aus dem Nachbarort entführt und erst gegen Lösegeld in Form von Bier wieder herausgerückt wird.
Welche Traditionen kennen Sie noch?
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Mai.
Eva (BFDlerin)
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