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Posts Tagged ‘Kita’

Liebe Leserinnen und Leser

wie können wir als Stadtbibliothek mit unserer umfangreichen Ausstattung und den dazu entwickelten Konzepten Bildungsinstitutionen unterstützen? Unter dieser Leitfrage entwickeln wir immer wieder neue Angebote für Schulen und Kindertageseinrichtungen. Am 11. März 2020 fand deshalb die medienpädagogische Praxisfortbildung „Sprachschatz“ in der Stadtbibliothek statt. Elf Mitarbeiterinnen aus Euskirchener Kitas diskutierten mit uns den Medieneinsatz in der Kita und schilderten vielfältige Situationen aus ihrem Berufsalltag.

Zunächste gab es einen Input zum Thema Mehrsprachigkeit im pädagogischen Alltag von Ricarda Brecher vom Kobiz Euskirchen. Sie räumte mit Vorurteilen auf, dass Kinder ihre Muttersprache in der Einrichtung ablegen sollten und erstmal „richtig“ deutsch lernen müssten, um sich zu integrieren. Sie warnte davor, Kinder sprachlos zu machen und unterstrich außerdem die Relevanz der Einstellung der Eltern zum Leben und zur Kultur in Deutschland. Im Austausch mit den pädagogischen Fachfrauen wurden Herausforderungen im Kita-Alltag im Umgang mit mehrsprachigen Familien diskutiert.

FAZIT: Ein Patentrezept gibt es natürlich wie immer nicht! Voraussetzung für eine gelungene Sprachbildung ist jedoch, Kindern zu ermöglichen in eine fremde Sprache hineinzuwachsen, sich in ihrer „Herzenssprache“ ausdrücken zu dürfen und durch positive Beziehungen neue Sprachwelten betreten zu können.

So wird Mehrsprachigkeit zum Potenzial!

Dazu können digitale Medien beitragen.

Der Nachmittag stand deshalb ganz im Zeichen der Praxis und die Erzieherinnen erhielten die Gelegenheit, die im Projekt Sprachschatz entwickelten Module mit ihrem pädagogischen Know-How zu testen.

An 14 verschiedenen Modul-Stationen prüften die Seminarteilnehmerinnen das Potenzial für ihre alltägliche Arbeit in der Kita.

Dabei bewerteten sie die Anwendungen auf verschiedene Aspekte hin: Wie hoch sind die technischen Hürden dieser Anwendung? In welchem Rahmen kann ich sie im Kita-Alltag sinnvoll einsetzen und gibt es ein besonderes Potenzial für die Sprachbildung? Macht mir die Anwendung Spaß?

In Laufe des Nachmittags entstanden viele Entwürfe und Gesprächsanlässe über die Möglichkeiten und Umsetzung medialer Module im Regelbetrieb. Auch Bedenken des Einsatzes und technische Hürden in der Einrichtung wurden diskutiert.

Insgesamt waren sich jedoch alle Teilnehmerinnen einig, dass Medien mehr als ein sinnfreier Spaß für Kinder sein können und ihnen mit sinnvollen Konzepten ein kreativer und selbstbewusster Umgang mit digitalen Techniken schon in der frühen Bildung ermöglicht werden kann. Dabei kommt es gar nicht unbedingt auf hohe technische Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte an, um gelungene Medienprojekte zu verwirklichen. Vielmehr gilt das Motto: Einlassen, probieren, austauschen und vor allem Spaß haben!

Wir würden uns freuen, wenn unser Fundus an digitaler Technik und passenden medienpädagogischen Konzepten noch möglichst vielen Kindern und ihren Pädagog*innen zugute kommen kann.

Beste Grüße
Lena Hachenberg

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Liebe Leserinnen und Leser,

„Digitale Medien schon in der Kita? Das ist viel zu früh!“, meinen sicher manche.

Was denken Sie darüber? Wir von der Stadtbibliothek sehen das differenzierter. Bei gezieltem Einsatz, zum Beispiel zur Sprachbildung, bieten digitale Medien auch für die frühkindliche Bildung viel Potenzial.

Spielerisch eingesetzt und in Interaktion mit Anderen können Sie dazu dienen, soziale Barrieren abzubauen und Medienkompetenzen zu fördern. Entscheidend dabei sind vor allem Kreativität , das gemeinsame Lernen und natürlich der Spaßfaktor . 

Wie das in der Praxis aussehen kann, wurde innerhalb des Sprachschatz-Pilotprojekts, welches wir in Kooperation mit der Euskirchener Kindertagesstätte Nordstraße und dem Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum (Kobiz) des Kreises durchführten, klar deutlich. Das von Land NRW geförderte Projekt ermöglichte zahlreichen Vorschulkindern und ihren Erzieherinnen einen bunten Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der Mediennutzung- und vor allem -gestaltung.

Die gemeinsam entwickelten Module zum Einsatz von digitalen Medien in der Kita basieren auf verschiedensten digitalen Techniken und Zielkompetenzen. Kinder werden so zu Regisseuren ihres eigenen Stop-Motion-Films, zu kreativen Geräuschemachern, sie schicken programmierte Miniroboter über die Matte, kreieren bunte Bücher und fotografieren sich gegenseitig mittels Greenscreen vor dem Eifelturm.


Mittels der Luka Leseeule kann auch mehrsprachig vorgelesen werden.

 

Den Erfahrungsschatz aus dem Projekt möchten wir als Stadtbibliothek in Euskirchen natürlich gerne weitertragen….

…und dazu ergab sich bereits eine passende Gelegenheit in Form unserer Praxisfortbildung „Sprachschatz“ für Kolleginnen aus Euskirchener Kitas.

Herzlicher Gruß
Eure Lena Hachenberg

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Liebe Leserinnen und Leser,

am 18.Juli fand in der Stadtbibliothek ein Stop-Motion-Nachmittag mit Eltern und Großeltern als Abschlussveranstaltung für unsere ersten Sprachschatz-Kinder statt, die nach den Sommerferien eingeschult werden.

Sprachschatz ist ein Pilotprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen zur frühkindlichen Sprachförderung mit Medien. Euskirchen ist eine von nur sechs ausgewählten Städten, die teilnehmen dürfen.
Hier kooperieren die Kita Nordstraße, die Stadtbibliothek und das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises (KoBIZ).

 

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Im Rahmen dieses Projekts wurden 14 Vorschulkinder und ihre Erzieherinnen von drei Bibliotheksmitarbeiterinnen in diesem Jahr mehrmals in der Kita besucht und besuchten im Gegenzug mit ihren Erzieherinnen auch die Bibliothek.
Sie beschäftigten sich gemeinsam vor allem mit dem Thema Tiere und fotografierten, laminierten, sammelten Geräusche und nahmen sie auf, drehten Trickfilme, schauten sich Bücher an und gestalteten selbst welche.
Alle Aktivitäten dienten u.a. dazu, sich ganz viel zu unterhalten, teilweise sogar in mehreren Sprachen.
Beim Abschlussnachmittag mit Eltern wollten die Kinder nun zeigen, was Sie können und geschaffen haben.

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Da den Kindern das Trickfilmedrehen am besten gefiel, hatten wir 4 Stop-Motion-Stationen aufgebaut.
Stop Motion bedeutet, dass ein Trickfilm aus der schnellen Abfolge einzeln fotografierter Bilder erzeugt wird, ähnlich wie beim klassischen Daumenkino. Das lässt sich technisch relativ einfach bewerkstelligen.
Mit Tablets und Apps geht es besonders gut. Wir waren aber selbst erstaunt, WIE gut das schon Vorschulkinder schaffen können.

Zu Hause und in der Kita hatten sich die Kinder schon vorab mit den Eltern eine Geschichte ausgedacht, die sie nun in der Bibliothek verfilmten. Die Kinder brachten auch ihre eigenen Spielfiguren mit. Von Tierfiguren wie Walen, Delphinen, Schildkröten, Hunden und Schweinen bis hin zu Playmobil-Prinzessinnen war so einiges dabei.
Die Erzieherinnen hatten netterweise außerdem Knete selbst gemacht, die noch zu kurzfristig benötigten Requisiten geformt werden konnte.

Die Sprachschatz-Kinder, die schon so etwas wie kleine Experten auf dem Gebiet des Trickfilms geworden sind, lernten ihre Eltern schnell an.
Der Spaß war groß und es entstanden mehrere amüsante Kurzfilmchen, die wir uns zum Ende der Veranstaltung gemeinsam anschauten.

 

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Die Erzieherinnen zeigten außerdem noch, was sie in den Wochen zuvor in der Kita zusammen mit den Kindern mit Hilfe der App Bookcreator erstellt hatten.

Zudem gab es mehrere Tische, auf denen wir alle durchgeführten Module noch mal für die Eltern und Kinder ausgestellt hatten: Die selbsterstellten Sprachausweise trugen die Kinder natürlich um den Hals.
Außerdem lagen die digitalen Mikrofone mit den Tierrätseln aus,  die Tip-Toi Bücher mit den Stiften, die Taschenlampen-Bücher und eine Toniebox zum Abspielen von Geschichten.

 

 

Im kommenden Schuljahr starten wir mit einer neuen Gruppe Vorschulkinder und können dank der finanziellen Unterstützung und der Fortbildungsangebote durch das Land NRW sicher noch weitere medienpädagogische Ideen ausprobieren.

Seid gespannt!

Viele Grüße
Christiane Funken, Nadja Gergenreder und Monika Meier

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