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Spende der Mundart-Initiative Euskirchen an die Stadtbibliothek

Liebe Leserinnen und Leser,

vergangene Woche hatten wir sehr netten Besuch (der zudem noch noch was nettes mitgebracht hat 😉 ).

Hermann Josef Kesternich, Liesel Birkenfeld, Josef Pauli, Oskar Petry, Franz Schmitz und Alo Tkocz von der Mundartinitiative Euskirchen überreichten uns feierlich eine Spende in Höhe von 370 Euro und erzählten beim Kaffee so manche Anekdote rund um die Initiative und ihre Veranstaltungen.

Mundartinitiative - Scheckübergabe
v.l.n.r.: Franz Schmitz, Josef Pauli, Alo Tkocz, Oskar Petry, Christiane Funken, Hermann Josef Kesternich, Liesel Birkenfeld, Julia Rittel                                                                                                                                                        Foto ©Stephanie Heidt, Stadtbibliothek 

Die Mundartinitiative hat sich nicht nur der Erhaltung und Verbreitung des regionalen Dialekts verschrieben, sondern betreibt auch Forschung zur Geschichte der Region. Etwa 14 Veranstaltungen der Mundartinitiative in Kooperation mit der Volkshochschule und der Stadtbibliothek fanden bisher statt, aus Platzgründen meist im alten Rathaus Euskirchen.

Die letzte Veranstaltung im Frühjahr 2019 hatte das Thema „Buere en de Stadt – Erinnerung an die Landwirtschaft“ in der einstigen Agrar- und Tuchstadt Euskirchen. Diese Veranstaltung stieß auf derartiges Interesse, dass sie wiederholt werden musste. Beim ersten Mal waren es etwa 110 Zuhörer, bei der zweiten circa 60 Zuhörer.

Frühere Veranstaltungen waren:

2011 – De Flutsch (Euskirchener Kreisbahn):
Die Veranstaltung war noch in der alten Stadtbibliothek auf der Kirchstraße, die vor lauter Besuchern aus allen Nähten platzte. Jeder verfügbare Stuhl – auch die Bürostühle – wurde den Gästen angeboten.

2012 – Musik en de Stadt:
Bei dieser Veranstaltung wurde unter anderem auch das Öskereche-Lied mit allen Besuchern gesungen. Die Veranstaltung fand wegen der großen Nachfrage zweimal statt.

2013 – De Stüürkollekte, Puppenspiel nach Theodor Nießen:
Das fand im alten Casino statt, da dort mehr Platz für die Besucher zur Verfügung stand und man eine erhöhte Bühne benötigte.

2014 –Vesper op Öskereche Platt:
fand in der Pfarrkirche St. Martin statt, wo auch Martinslieder auf platt gesungen wurden.

2015 – Öskereche Originale:
Ab hier wurden die Veranstaltungen wegen des größeren Platzangebotes ins alte Rathaus verlegt.

2016 – Wieß Jold beim Buur jeholt

2017 – Keremes en de Stadt

2018 – Düvelsspook am Hölleweiher, nach Theodor Nießen:
Dazu hatten sich die Protagonisten in verschiedene Figuren aufgeteilt und sogar kostümiert.

Zu den meisten Veranstaltungen wurden Themenhefte gestaltet, gedruckt und zum Verkauf angeboten. Die Eigenkosten übersteigenden Beträge werden regelmäßig gespendet.
Durch Sponsoren für den Druck ist es gelungen, in diesem Jahr einen Überschuss von 370 € zu erzielen, der uns jetzt für die Anschaffung von Literatur gespendet werden konnte.

Mundartinitiative - Woat vüe Woat
Foto ©Stephanie Heidt, Stadtbibliothek

Uns ist das Thema auch sehr wichtig: Wir präsentieren im Erdgeschoss eine Abteilung „Regionales“, in der auch die Mundarthefte und andere Literatur aus der Region und im regionalen Dialekt angeboten wird.

In Kooperation mit der Mundartinitiative wurden im vergangenen Jahr außerdem beispielsweise eine Veranstaltung für Schüler durchgeführt, bei der die Senioren der Initiative Kindern interessante Geschichten über die Geschichte der Region und der heimatliche Dialekt nähergebracht wurden.

Außerdem veröffentlichen wir jeden Montag ein beliebtes kleines Begriffsrätsel bei Facebook, bei dem Interessierte sich über die Bedeutung von Begriffen auf Platt austauschen können. Hier sieht man das Buch „Woat vüe Woat“ von Hermann Josef Kesternich, das wir für unsere Mundarträtsel verwenden:

Der Buchbestand auf Rheinisch bzw. Platt und das Veranstaltungsprogramm zur Mundart sollen weiter ausgebaut werden. Dazu kann die Spende der Initiative beitragen. Ansprechpartnerin der Stadtbibliothek für das Thema Mundart ist Christiane Funken, Tel. 02251 65074-53 oder cfunken(at)euskirchen.de.

Schreibt uns gerne, wenn ihr zum Thema Mundart weitere Anregungen habt!

Viele Grüße
Eure
Julia Rittel (kann kein Platt sprechen, aber meist verstehen)
& Christiane Funken (ich veschtee et un fingen et sie joo)

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Liebe Leserinnen und Leser,

„Das war Ööskerche Platt“ – so würde es jetzt bei der Sendung mit der Maus heißen. Die Geschichte (Wer zuletz laach), die die geladenen Gäste und Kinder der 4a der GGS Nordstadt mit ihrer Lehrerin Frau Kastenholz zur Eröffnung der Leseclubs hören konnten, hat Hermann-Josef Kesternich so als Kind erlebt und in der lokalen Mundart aufgeschrieben.

In seiner Kindheit war Euskirchener Platt, die Sprache, die zu Hause und auf dem Schulhof gesprochen wurde. Jeder verstand sie, im Gegensatz zu heute.

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„Für Kinder ist der hiesige Dialekt nicht mehr Muttersprache wie in der Ur-Großmutter- oder Ur-Großvätergeneration, die als erste Fremdsprache im ersten Schuljahr Hochdeutsch lernen musste“. Hermann-Josef Kesternich (im Bild oben Josef Pauli)

 

Die Kinder gingen auf große Reise mit der „Flutsch“ (ehemalige Kleinbahn in Euskirchen) und tauchten ein in eine vergangene Zeit.  Josef Pauli, der für den erkrankten Hermann-Josef Kesternich eingesprungen ist, trug den Text mit Herz und Leidenschaft vor. Er ist, wie Herr Kesternich, in der Mundartinitiative Euskirchen aktiv und engagiert sich sehr für unseren hiesigen Dialekt.

„Ööskerche Platt lernen und sprechen erfüllt in der heutigen Zeit, in der die Welt klein geworden ist, vielleicht den Zweck der Unterscheidbarkeit von anderen. Das Platt unserer Stadt schafft Identität, vermittelt Geborgenheit in einem überschaubaren Kosmos und leistet einen Beitrag zum Selbstbewusstsein. (…)  Hermann-Josef Kesternich

 

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Herr Winckler, 1. Beigeordneter der Stadt Euskirchen, eröffnete die Leseclubs.

 

Geschichten berühren, fesseln und entführen in andere Welten – sie lassen uns nicht mehr los!

 

In der Bibliothek werden Kinder in den Sommerferien an die Welt der Bücher herangeführt, lernen die Bibliothek als Freizeitangebot kennen und treffen auf Gleichaltrige, die ihre Interessen teilen. Wir bieten zwei Leseclubs an. Der JuniorLeseClub richtet sich an Grundschüler und der SommerLeseClub an Kinder und Jugendliche, die nach den Sommerferien in die 5. Klasse gehen. Alle Kinder sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Jedes Kind, das mitmacht, erhält ein Clubarmband, einen Ausweis der Bibliothek und ein Logbuch, in dem die gelesenen Bücher eingetragen und bewertet werden. Die Abfrage der gelesenen Bücher erfolgt über das Lese-Quiz „Antolin“. Bei einem gelesenen Buch gibt es bereits eine Urkunde. Alle Kinder, die teilnehmen sind herzlich zum großen Abschlussfest mit Verlosung eingeladen.

Die Buchausleihe beginnt am 5. Juli 2018. Bereits vor den Sommerferien, damit jedes Kind ein Buch mit in den Urlaub nehmen kann. Das Abschlussfest findet am 14. September 2018 von 15 – 17 Uhr statt.

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Wir wünschen allen Kindern und Jugendlichen einen spannenden und lesereichen Sommer.

 

Die Stadtbibliothek führt viele generationsübergreifende und mundartliche Aktionen durch. So findet am 25. Oktober 2018 ein Spieletag mit Brettspielen und digitalen Spielen in der Bibliothek statt. Großeltern zeigen den Enkeln, den besten Kniff beim Brettspiel und Kinder den Großeltern die Bedienung der Spielekonsole. Einmal im Jahr führt die Bibliothek eine Veranstaltung in Kooperation mit der Mundartinitiative und der Euskirchener Kreisvolkshochschule durch. Viele Euskirchener treffen sich dann zu den „Ööskerche Verzälche.“ Und auf der Facebook-Seite der Bibliothek gilt es immer, am „Mundartmontag“ ein Wort oder einen Begriff auf Platt zu erraten.

Zur Eröffnung waren die Unterstützer und Förderer der Leseclubs Frau Dr. Maria-Regina Neft, Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbibliothek Euskirchen sowie Frau Kathrin Winkens und Herr Achim Simon, Volksbank Euskirchen e.G., zu Gast.

Wir danken dem Kultursekretariat NRW Gütersloh für die Unterstützung des Projektes.

Weitere Informationen zu den Leseclubs erhalten Sie unter www.juniorleseclub.de und www.sommerleseclub.de

 

Lieber Gruß, Eure Stephanie Heidt

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Liebe Leserinnen und Leser,

 Wieß Gold…

…bei de Buere jeholt, vom Melchmann gebraht, zo Sahne on Botte jemaht. Wenn Ihr das versteht, dann seid Ihr gebürtig aus Euskirchen, hier groß geworden oder mit der lokalen Mundart vertraut. Die Veranstaltung „Wieß Gold…“ zog mehr als 80 Gäste auf Einladung der Euskirchener Kreisvolkshochschule und der Stadtbibliothek Euskirchen in den Ratssaal des Alten Rathauses.

 

Milch ist als Grundnahrungsmittel unerlässlich für die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen. Heute kostet sie weniger als Mineralwasser oder gar Bier. Das war einmal anders! Die Mundartinitiative Euskirchen nahm dies zum Anlass, an die Milch, ihre Verteilung und ihre Wertschätzung im Euskirchen der Nachkriegszeit zu erinnern.

Die historischen Fakten und Anektoden trugen Josef Pauli, Oskar Petry, Franz Schmitz, Alo Tkocz und Hermann Josef Kesternich zusammen.

So einige aus dem Publikum erinnerten sich  an die Milchgeschäfte, in denen mit der Pumpe die Milch in die mitgebrachte Milchkanne abgefüllt wurde oder wie sie als Kinder Sahnehörnchen vernaschten.

Und was es mit der Milchmädchenrechnung auf sich hat, erfahrt Ihr hier.

Tim Nolden vom  Kölner Stadt-Anzeiger hat in der Lokalausgabe „Euskirchener Land“ vom 4. März 2016 über die Veranstaltung berichtet:

 

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(c) Tim Nolden, Kölner Stadt-Anzeiger, 4. März 2016

 

Es grüßt
Stephanie Heidt

 

 

 

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