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Posts Tagged ‘Lesung’

Liebe Leser, liebe Leserinnen,

María Cecilia Barbetta kam, las und begeisterte. Auf Einladung der Familienbildungsstätte „Haus der Familie“ Euskirchen und der Stadtbibliothek Euskirchen machte María Cecilia Barbetta am Dienstag, den 12. Juni 2019 Station auf ihrer Lesereise in Euskirchen.

Lesung Barbetta 1

Maria Cecilia Barbetta – Foto (c) Alina Linscheidt

 

Die Wandermadonna leuchtet in der Nacht. Wieso, dass erfahren wir im Laufe der Geschichte. Die zwölfjährige Teresa Gianelli bringt sie von Haus zu Haus, auch in die Autowerkstatt. Sie steht für den Glauben und für die Hoffnung im katholischen Argentinien. Im deutschen alpenländischen Raum ist der Brauch noch existent und eine Besucherin der Lesung sagte, dass sie den Brauch auch hier vor Ort in der Eifel kennt. Das zeigt, dass Religion weltverbindend ist. Am Rande von Buenos Aires dreht sich der Alltag beschaulich um den Kfz-Betrieb Autopia und die Klosterschule. Doch von Ferne lässt in „Nachtleuchten“ ihre Romanfiguren ahnen: Die Militärdiktatur naht.

1996 kam Maria Cecilia Barbetta mit einem Künstlerstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Berlin. In Argentinien geboren ging sie auf eine deutschsprachige Schule. Sie wollte Lehrerin werden, wie ihre Mutter. Studierte Deutsch als Fremdsprache und unterrichtete. Sie verliebte sich in die deutsche Grammatik, die ihr Struktur gab. Schreibt in Deutsch und nicht in Spanisch. Bisher sind zwei Bücher von ihr erschienen, 2008 „Änderungsschneiderei Los Milagros“ und 2018 „Nachtleuchten“, aus dem Barbetta am Dienstagabend in der Bibliothek las.

 

Lesung Barbetta 2

Links Johannes Schröers und rechts Maria Cecilia Barbetta – Foto (c) Alina Linscheidt

 
María Cecilia Barbetta entfaltet in ihrem Roman ein breites Gesellschaftspanorama vor dem Hintergrund der religiösen, politischen und spiritualistischen Umbrüche Mitte der 1970er-Jahre in Argentinien. Sie zeigt das Leben der kleinen Leute, ihren Kampf ums Überleben vor dem Hintergrund des politischen Umbruchs zu einer Militärdiktatur 1974/75. Ihre Figuren vertreten ihre Meinungen, finden auch in den dunklen Zeiten Lichtblicke, die das Leben lebenswert machen, und tun dafür, was sie können.
Gleichzeitig schreibt Barbetta auch von einer gelungenen Integration vieler Nationalitäten in Ballester und damit ist dieser Ort ein Synonym für jeden Ort auf der Welt, in dem Menschen um ihr Leben kämpfen und die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht verlieren.

Ihr Buch stand 2018 auf der Shortlist des Deutschen Buchhandels. Der wichtigste Preis in Deutschland für in deutscher Sprache erschienenen Bücher. Mehr Informationen zum Buch sind in der Ausgabe Spiegel-Online, aufgerufen am 15.06.2019 um 13.44 Uhr, geschrieben von Katharina Schipkowski, zu finden.

Moderiert wurde der Abend hervorragend durch Johannes Schröers, stellvertretender Chefredakteur beim Domradio Köln. Vielen Dank an alle Beteiligten und natürlich die Besucher dieses besonderen Abends. Beide Bücher gibt es natürlich in Eurer Bibliothek.

Herzlicher Gruß
Stephanie Heidt

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Protagonistin des Buches „Margarethes Wolken“ feierte unlängst ihren 90. Geburtstag. Zwei Tage vor diesem großen Ereignis fand die musikalische Lesung mit Maria Josefa Martínez (Autorin) und Petra Effern (Pianistin) in der Bibliothek statt. Deshalb konnte Margarethe, deren Lebensweg hier erzählt wird, der Lesung leider nicht beiwohnen. Aber erklärlich, wenn noch viele Vorbereitungen für so einen besonderes Fest zu treffen sind…..

Die Geschichte handelt davon, dass Margarethe sich in langen Gesprächen mit Maria Josefa Martínez an ihr Leben von der Kindheit in Ostpreußen, über Krieg, Vertreibung und tiefstes Grauen, bis hin zum sibirischen Arbeitslager und die späte Rückkehr nach Deutschland erinnert. Es ist ein besonderes persönliches Schicksal, das exemplarisch für viele andere Schicksale in dieser Zeit steht. 

Herausgekommen ist ein besonders eindringliches, persönliches, lesenswertes und optimistisches Buch, hervorragend vorgetragen von der Autorin. Die musikalische Begleitung von Frau Effern griff mit Ihrem Spiel auf dem Piano die Stimmung der Lesung gekonnt mit Stücken wie „Over the Rainbow“ von Harold Arlen oder „Peace Piece“ von Herbie Hancock auf. Das Publikum war begeistert. 

Sehr gefreut haben mich die Dankesworte von Frau Martínez im Anschluss an die Veranstaltung: „Alleine wegen der Fragen und der Dynamik, die entstanden ist, die aus dem zuhörenden Publikum gefordert wurde: der Austausch war sehr intensiv! Das war richtig schön!!! Der Abend bei Ihnen in der Bibliothek war etwas Besonderes. Es war ein sehr schöner und wichtiger Abend.“

 

Ausschnitt aus einer Lesung von Maria Josefa Martínez aus „Margarethes Wolken“

Wer die Lesung bei uns verpasst hat, hat am 25.01.2019 eine weitere Gelegenheit im Literaturhaus Weilerswist. Mehr Informationen zur Lesung und zu Maria Josefa Martínez erhalten Sie auf ihrer Homepage:  http://www.josefamartinez.de/index.php

Das Buch gibt es selbstverständlich zum Ausleihen im Bestand der Bibliothek: selberlesen lohnt sich unbedingt.

Ihre Stephanie Heidt

 

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Liebe Leserinnen und Leser,

am 23. April, zum Welttag des Buches, las Sylvie Schenk auf Einladung der Katholischen Familienbildungsstätte Euskirchen – Haus der Familie und der Stadtbibliothek aus ihrem aktuellsten Buch „Schnell, dein Leben“ vor.

Sylvie Schenk wurde 1944 in Chambéry, Frankreich, geboren, studierte in Lyon und lebt seit 1966 in Deutschland. Sie veröffentlichte zunächst Lyrik in ihrer Muttersprache und schreibt seit 1992 auf Deutsch. Sylvie Schenk lebt bei Aachen und in La Roche-de-Rame, Hautes-Alpes.

Der Abend wurde musikalisch begleitet von Heribert Leuchter an der Klarinette. Die Musik hat er eigens für das Buch komponiert. Kurze Stücke, die zwischen die Worte fließen, Szenen im Buch einleiten, Stimmungen erzeugen. Leider ist das Hörbuch, von Sophie Rois gesprochen, ohne die einfühlsame Musik veröffentlicht.

Seit 30 Jahren unterstützt Leuchter Sylvie Schenk bei Lesungen. Man merkt: ein eingespieltes Team.

Auf den ersten Blick ist es die einfache Geschichte einer Frau aus den französischen Alpen, die sich während des Studiums in einen Deutschen verliebt. Sie heiratet, zieht in ein deutsches Dorf, die Kinder werden groß, die Eltern sterben. „Schnell, dein Leben“ ist eine Befreiungsgeschichte, ein neuer Blick auf die Nachkriegszeit, ein Lebensbuch – von Sylvie Schenk mit großer Klarheit und Wucht erzählt. Die knappe und präzise Sprache lässt den Zuhörern und Lesern viel Raum für eigene Bilder.

Etwa 50% autobiografischer Anteil ist in die Geschichte eingeflossen, sagte Schenk an dem Abend. Was jedoch Realität und was Fiktion in diesem brillanten Roman ist, das weiß nur die Autorin selbst. Zwischen ihrem Leben und dem ihrer Protagonistin Louise gibt es erstaunlich viele Parallelen: Beide kommen aus dem Alpen, lieben das Wandern, studieren in Lyon und verlieben sich in einen Deutschen, der perfekt Französisch spricht.

Der kulturelle Austausch zwischen Deutschen und Franzosen ist etwas, dem sich Sylvie Schenk verschrieben hat. Das spürten alle Anwesenden.

In einer anregenden Diskussion wurden im Anschluss an die Lesung Fragen zur deutsch-französischen Freundschaft gestellt, wie und warum sie den Buchtitel gewählt hat und zu der Perlenkette, die Louise im Buch geschenkt worden ist. Schenk nahm sich Zeit und verriet uns, das die Perlenkette, die sie an dem Abend trug, die Kette ist, die in dem Buch eine Rolle spielt und das der Buchtitel „Schnell, dein Leben“ bedeutet: „Beeil dich, das Leben ist kurz, es geht schnell vorbei, lebe, jetzt.“

Es war ein sehr eindrucksvoller Abend für die annähernd 30 Zuhörerinnen und Zuhörer. Jede Minute wert. Danke für den schönen Abend.

Das Buch ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden, leihen Sie es sich gerne aus.

 

Au revoir

Ihre Stephanie Heidt

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Liebe Leserinnen und Leser,

wussten Sie, dass in Euskirchen Menschen aus 115 verschiedenen Nationen leben?

Und weil das so ist, geht es in der neuen Ausstellung des Stadtmuseums Euskirchen um das Thema „Heimat“ und die Frage „Wo bin ich zuhause“. Themen wie Integration, Zugehörigkeit, Identifikation und die Frage, wo die Heimat ist, sind also auch für viele Euskirchener alltägliche Gedanken.

Mit gerade einmal 18 Jahren schrieb Melda Akbaş zu diesem Thema ihr Buch. Es trägt den Titel: „So wie ich will – Mein Leben zwischen Moschee und Minirock“. Es ist die Geschichte von und über Melda Akbaş, Tochter türkischer Eltern, 1991 in Berlin geboren. Sie schrieb das Buch mitten im Abi-Stress. Zwischen den Unterrichtsstunden setzte sie sich mit diesem Thema und auch mit ihrem Leben auseinander. Nach gerade einmal einem halben Jahr war ihr autobiographisches Buch fertig. Es erzählt über die Schwierigkeit und die Chance zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen. Nicht so recht zu wissen, wo man hingehört und auch den Mut aufzubringen, sich in vielerlei Hinsicht gegen die familiären und religiösen Traditionen zu stellen.

Mittlerweile ist Melda Akbaş 25 und studiert Jura. Ihr Buch nun schon sechs Jahre alt, aber noch von gleicher Aktualität wie damals, als sie es veröffentlicht hat.

„Fragt mich alles. Tabuthemen gibt es nicht“

Bei der Lesung am Dienstag dem 14.06.2016 im Kulturhof trat die zierliche junge Frau taff und souverän vor zwei Schulklassen der Kaplan-Kellermann-Realschule und der Marienschule.

Ihre erste Ansage an die Schüler: „Fragt mich alles. Tabuthemen gibt es nicht“. Und diese gab es wirklich nicht. Jede Frage die gestellt wurde, wurde auch beantwortet. In den Fragerunden zwischen den einzelnen Lesepassagen entstand so eine lebhafte Diskussion.

Ein Thema das dabei immer wieder aufkam: die Reaktion von Meldas Eltern auf das Buch. Denn diese wussten bis zum Erscheinen des Buches nichts über dessen Inhalt. Die Wahrheiten und Geschichten, die die Autorin offenlegt, waren für ihre Eltern zunächst ein Schock.

Gefragt wurde auch nach dem Grund für den Schulwechsel kurz vorm Abitur, danach wie Melda Akbaş heute – sechs Jahre später – als Studentin in Berlin lebt und auch, ob sie weiter schreiben wird.

Am Ende der Lesung war für alle klar: Melda Akbaş ist eine junge Frau, die sich nichts sagen lässt und selbstbewusst ihren eigenen Weg geht. Das hat die Zuhörerinnen und Zuhörer sehr beeindruckt.

Abends fand eine zusätzliche Veranstaltung für Jugendliche und Erwachsene statt. Beide Lesungen wurden von der Journalistin Claudia Hoffmann mit viel Engagement moderiert.

Inzwischen hat Melda Akbaş ein zweites Buch mit dem Titel „Warum fragt uns denn keiner – Was in der Schule falsch läuft“ geschrieben. Dieses steht ebenso wie der Erstling „So wie ich will – Mein Leben zwischen Moschee und Minirock“ in der Stadtbibliothek zur Verfügung.

Die Veranstaltungen wurden von Stadtbibliothek und Stadtmuseum in Kooperation mit dem Jugendmigrationsdienst Euskirchen und dem Integrationsrat der Stadt Euskirchen gemeinsam organisiert.

Viele Grüße,
Marie Baudis
Bundesfreiwilligendienstlerin des Stadtmuseums

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Liebe Leserinnen und Leser,

Dr. Maria-Regina Neft, Vorsitzende des  Fördervereins der Stadtbibliothek, die den Abend eröffnete, versprach in der Ankündigung nicht zu viel: „der Abend ist mal anrührend, mal brüllend komisch, mal nachdenklich stimmend und unter dem Strich vorwiegend heiter.“

Manfred Lang -auch bekannt als Manni Lang – Autor, Journalist und katholischer Diakon war Ende April zu Gast in der Bibliothek und erfüllte all diese hohen Anforderungen spielend mit seiner einmaligen Art des Vortrages.

Er erzählte nicht nur einfach seine Geschichten, nein. Unter vollem stimmlichen Einsatz  und mit Gebrauch von Händen und Füßen schaffte er es, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.

 

Vor ausverkauftem Haus präsentierte er literarische Skizzen vom Eifeldorf aus seinen beiden jüngsten Büchern „Dörpsgeschichten“ und „Träumeland ist abgebrannt“, in denen die Eifel und ihre Menschen schnörkellos und ohne Pathos charakterisiert werden.

Das Publikum ließ Ihn erst nach einer Zugabe gehen. Manni Lang signierte gerne die mitgebrachten Bücher. Und wer seinen „Auftritt“ verpasst hat, der sollte die Augen offen halten. Denn sicherlich wird es in den nächsten Tagen weitere Termine mit ihm in der Region geben.

Es grüßt
Stephanie Heidt

 

 

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Liebe Leserinnen und Leser,

falls Sie letzten Donnerstag Abend nicht in der Stadtbibliothek im Kulturhof waren, haben Sie einen bezaubernden Abend verpasst!

Schon zum zweiten Mal nach einem faszinierenden Spanien Abend veranstaltete die Stadtbibliothek zusammen mit der Literaturwissenschaftlerin Frau Dorothea Berg einen Abend mit Literatur und Tanz, diesmal zum Thema „Orient“, in der Pause der etwa zweistündigen Veranstaltung gab es im Café Kulturhof einen orientalischen Imbiss. Für den Tanz zuständig war Mardshana vom gleichnamigen Studio in Bad Münstereifel und Euskirchen.

Frau Berg las im Wechsel mit den Tanzpassagen von Mardshana, im ersten Teil der Veranstaltung aus dem Roman „Der Jakubijân-Bau“, in dem der Autor Alaa Al-Aswani das Alltagsleben in Ägypten schildert.

Im zweiten Teil las sie aus „Die Nacht der Unschuld“ von Tahar Ben Jelloun, für das der Autor den renommierten Prix Goncourt erhalten hat. In dem Buch werden die Gesellschaftszwänge in der modernen arabischen Welt aufgezeigt, die Träume und Visionen der Protagonistin geben dem Buch etwas Spezielles und Geheimnisvolles.

Mardshana entführte die Zuschauer mit ihrem anmutigen und verführerischen Tanz in wechselnden Kostümen in die fremde Welt des Orients, die betörende Musik trug auch dazu bei, dass die etwa fünfzig Besucher entspannt und mit strahlenden Augen nach Hause gingen.

 

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© Fotos von Kerstin Oerter

Für alle interessierten Leser gibt es im Erdgeschoss der Bibliothek einen Tisch mit orientalischer Literatur, von „Tausendundeiner Nacht“ über moderne Literatur bis zum orientalischen Kochbuch, eine Auswahlliteraturliste liegt auch aus.

Wer die wunderschöne Veranstaltung verpasst hat, einen ähnlichen Abend gibt es bestimmt wieder.

Für Literaturinteressierte werden die nächsten „Gespräche über Bücher“ mit Frau Berg noch dieses Jahr stattfinden, Termin und Titel des besprochenen Buches werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Nächstes Jahr ist für den 17. März ein neues Format geplant, unter dem Titel „Gelesen“ werden von Frau Berg und Mitarbeiterinnen der Bibliothek verschiedene Romane vorgestellt.

 

Ihre Ursula Hensel

 

 

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