Liebe Leser*innen,
mir haben schon immer Romane gefallen, in denen der Kern der Geschichte auf wahren Tatsachen beruht. Deshalb habe ich mal etwas Neues ausprobiert und mich an den Titel „Die Architektin von New York“ gewagt. Dieser Roman stammt aus der Serie „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ und basiert auf der wahren Geschichte von Emily Warren Roebling.

Eine Frau, die aus Liebe zu ihrem Mann zur Heldin wurde
New York, 1865. Die frisch verheiratete Emily Warren Roebling gerät in Panik, als sie und ihr Mann mit der Fähre im vereisten East River stecken bleiben: Es wäre nicht der erste folgenschwere Fährunfall. Doch die Passagiere kommen mit dem Schrecken davon. Wie gut, dass die Stadt endlich den Bau einer Hängebrücke genehmigt hat.
Emily ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie diejenige sein wird, die diese kolossale Aufgabe zu Ende bringen muss. Denn ihr Mann, der Chefingenieur der Brooklyn Bridge, wird schwer krank. Sie übernimmt gegen erbitterte Widerstände die Führung der enormen und gefährlichen Baustelle. Sie will ihrem geliebten Mann zeigen, dass sie an ihren gemeinsamen Traum glaubt. Und der Welt beweisen, dass eine Frau ein Weltwunder schaffen kann.
Ein wirklich schön geschriebenes Buch, das ich all jenen empfehle, die sich für historische Bauwerke und Architektur interessieren. Besonders faszinierend für mich war allerdings der Hintergrund, dass die Hauptfiguren dieses Romans auf realen Personen basieren. Denn in diesem fiktiven Roman wird die Lebensgeschichte von Emily Warren Roebling verarbeitet. Sie war zu Lebzeiten eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Und von Kapitel zu Kapitel zu lesen, wie Emily sich weiterentwickelt, sich gegen die Männerwelt auflehnt bis hin zu dem Punkt, an dem sie als Bauleiterin den Bau der Brooklyn Bridge im Namen ihres Mannes beaufsichtigt und beendet, war eine beeindruckende Lesereise.
Der Autorin ist es durch ihren lebendigen und unterhaltsamen Schreibstil gelungen, die damalige Zeit sowie die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse wunderbar einzufangen. Zudem kann man als Leser noch einiges lernen, da die Autorin sehr gewissenhaft recherchiert hat und viel über die Historie des 19. Jahrhunderts vermittelt. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch anzumerken: anstatt das tägliche Leben von Emily und Warren zu verfolgen, nachdem er so schwer erkrankt ist, verliert sich die Handlung zu sehr in technischen Details und die entstandenen Schwierigkeiten bzw. Probleme beim Bau der Brücke. Ich hätte es spannender gefunden, zu erfahren, wie Emily mit der neuen Situation zu Hause umgeht.
Aber vielleicht geht es ja nur mir so 😊.
Sollte ich nun euer Interesse geweckt haben, könnt ihr das Buch natürlich bei uns ausleihen.
Eure
Désirée Sterr
Was für ein spannendes Buch;)