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Posts Tagged ‘Endzeit’

Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem ich mich Ende letzten Jahres mit Ursula Poznanskis „Thalamus“ zum ersten Mal an einem Thriller versucht habe, muss ich gestehen, dass ich auf den Geschmack gekommen bin. Also habe ich mich an ein weiteres Werk aus dem Genre der Spannungsliteratur gewagt – und bin auch dieses Mal nicht enttäuscht worden! Bei Thomas Erles „Das Lied der Wächter: Erwachen“ handelt es sich um den Auftakt zu einer packenden Endzeit-Trilogie.

Cover 2019-05 Erle - Das Lied der Wächter

Handlungsort der Geschichte ist der Schwarzwald, der nach einem nuklearen Unfall als Sperrgebiet gilt – zumindest heißt es das von offizieller Seite.
So genau weiß eigentlich keiner, was an diesem verhängnisvollen Tag vor 16 Jahren passiert ist.

Auch Felix nicht. Für ihn ist die Sache jedoch doppelt schwierig: Denn seine Eltern waren am Unglückstag auf einer Wandertour im Schwarzwald unterwegs und wurden nie wieder gesehen. Felix, der sich damals in Obhut seiner Tante befand und seitdem bei ihr lebt, erfährt erst an seinem 16. Geburtstag, dass sie gar nicht seine Mutter ist.
Nach dem ersten Schock hält den Jungen nichts mehr zurück und er beschließt, auf eigene Faust nach seinen Eltern zu suchen.

Ausgestattet mit dem Nötigsten dringt er in die streng bewachte Sperrzone ein und macht sich auf die Suche.
Schnell jedoch wird klar: Der Wald ist nicht ohne Grund abgeriegelt. Seltsame Kräfte sind hier am Werk, die sich nur schwerlich mit einem Atomunglück erklären lassen: Technische Geräte versagen den Dienst und der ganze Wald scheint von Energiefeldern durchzogen, aus denen es kein Entrinnen gibt.
Auch wenn Felix nicht weiß, was es ist, aber irgendetwas Großes treibt sein Unwesen im Wald und verfolgt ihn. Spätestens als er auf andere Menschen trifft, die das Unglücksgebiet nie vergessen haben, nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Menschen mit Schwarzwald-Bezug. Thomas Erle beschreibt so treffend, dass die drückende Endzeit-Stimmung wirklich greifbar ist und man Seite für Seite bei Felix‘ Erkundungen mitfiebert. Viel zu schnell hatte ich das Buch ausgelesen und sah mich mit einer guten sowie einer schlechten Nachricht konfrontiert:

Die gute Nachricht – die Geschichte geht in einem zweiten Band weiter (und auch einem dritten, wie ich nach kurzer Recherche rausfand).

Die schlechte Nachricht – da der letzte Band noch nicht erschienen ist (VÖ September 2019), dauert es wohl oder übel noch eine Weile, bis man erfährt, was wirklich mit Felix‘ Eltern passiert ist und was da im Wald vor sich geht…

Aber: Ich freue mich drauf! Der Auftakt der Reihe hat mir sehr gefallen und liest sich wirklich vielversprechend. Ich bin gespannt, wie es weitergeht 🙂

Es grüßt Euch ganz mysteriös (…und leider auch zwangsweise geduldig, seufz),

Lisa Häßy

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Liebe Leserinnen und Leser,

bereits einige Male habe ich für euch Verfilmungen mit ihrer Romanvorlage verglichen.

Bei dem Roman von Cormac McCarthy „Die Straße“ wollte ich eigentlich genau dass Selbe wieder tun. Aber ich konnte mich nicht dazu durchringen, es auszulesen.

Warum, berichte ich euch in diesem Beitrag.

Aber kommen wir zuerst zum Film:

Film und Buch behandeln die Reise von Vater und Sohn durch das postapokalyptische Amerika. Der Vater, gespielt von Viggo Mortenson (wir kennen ihn alle gut als „Aragorn“ aus „Herr der Ringe“), trägt die schwere Bürde, seinen Sohn durch dieses erschütternde Umfeld zu führen. Sie werden geplagt von Hunger, Kälte, Krankheit und von einer Umgebung, in der andere Menschen mittlerweile nicht mal mehr vor Kannibalismus zurück schrecken. Trotzdem appelliert der Vater immer wieder an den Lebensmut seines Sohnes und wird nicht müde, ihren Weg fortzusetzen. In dem Film von 2010 schaffte ein erschütternd abgemagerter Viggo Mortenson es, mich mit wenigen Worten zu schockieren und mit fiebern zu lassen.

Kommen wir also zum Buch.

978-3-499-24600-5

Bild by Rowohlt Verl.

http://www.rowohlt.de/taschenbuch/cormac-mccarthy-die-strasse.html

Ich wollte es wirklich lesen, ehrlich. Und ich bin mit eisernem Willen an die Sache ran gegangen. Ich habe mich bewaffnet mit Pfefferminztee zurückgezogen und begonnen zu lesen. Dann fielen mir die Augen zu. Immer wieder.

Ok, dann bin ich ins Bett gegangen. Am nächsten Abend sind mir nach ein paar Seiten wieder die Augen zugefallen und das Buch ist auf meinem Kinn gelandet.

Ich persönlich finde den Schreibstil des Autors sehr anstrengend. Das Fehlen von Satzzeichen fiel mir extrem negativ auf. Da keine Anführungszeichen verwendet werden wusste ich nie denkt er das jetzt oder sagt er es? Und wer spricht da jetzt? Hä?

Die Umgebung wird in einer knappen und sachlichen Sprache geschildert. Klingt im ersten Moment nicht schlecht, war aber für mein Empfinden zu wenig.

Hier an diesem Textauszug könnt ihr euch selbst einen Eindruck über den Schreibstil verschaffen:

Als es hell genug wurde, um das Fernglas zu benutzen, suchte er das unter ihm liegende Tal ab. Alles verblasste in die Düsterkeit. Über dem Asphalt flog in lockeren Wirbeln die weiche Asche. Er musterte, was er sehen konnte. Die Straßenabschnitte dort unten zwischen den toten Bäumen. Er hielt nach Farbigem Ausschau. Nach irgendeiner Bewegung. Irgendeiner Spur von stehendem Rauch. Er senkte das Fernglas, zog sich den Baumwollmundschutz vom Gesicht, wischte sich mit dem Handrücken die Nase und suchte dann erneut die Landschaft ab. Dann saß er, in der Hand das Fernglas, einfach nur da und sah zu, wie das aschene Tageslicht über dem Land gerann. Er wusste nur, dass das Kind seine Rechtfertigung war. Er sagte: Wenn er nicht das Wort Gottes ist, hat Gott nie gesprochen.

Also, der Film war bedrückend, aber klasse. Wer das Genre mag, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.

Der Roman… na ja. Der ist vermutlich Geschmackssache. Es ist eine spannende Geschichte und wem dieser Schreibstil zusagt, ist mit dem Buch sehr gut beraten.

Natürlich findet ihr den Film und das Buch bei uns in der Bibliothek (wie könnte es auch anders sein? 😉 )

Viele Grüße

Annika Freitag

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