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Posts Tagged ‘Dorothea Berg’

Liebe Leserinnen und Leser,

in unserer Stadtbibliothek fand am Freitag, dem 9. September 2016 um 19.00 Uhr ein Japanischer Abend in der bewährten Veranstaltungsreihe „Literatur und Tanz“ statt.

Bei diesem außergewöhnlichen Event durchdrangen sich Lesen und Tanz:  Das „Lesen“ war der Sound zur Performance! Dorothea Berg hat gelesen und gleichzeitig dazu rührte Lucie Betz das Publikum mit ihrem Butoh-Tanz an.

Die Literaturwissenschaftlerin aus Bad Münstereifel hatte das Buch der Autorin Julie Otsuka: „Wovon wir träumten“ für den Abend ausgewählt.

Der Roman basiert auf realen Lebenserinnerungen und authentischen Quellen. Junge Japanerinnen verlassen 1919 nach dem 1. Weltkrieg ihr Land, um nach Kalifornien auszuwandern. Sie wurden „Fotobräute“ genannt, da sie ihre künftigen Männer, japanische Einwanderer, nur von einem schmeichelhaften Foto seitens der Heiratsvermittlung kannten. Sie wussten nichts über diese Männer, sie wussten noch weniger über Amerika. Sie überqueren den Ozean per Schiff mit all ihren Fragen, Ängsten und Hoffnungen.

 

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Lucie Betz, gebürtige Französin, aus Freiburg zeigte den 70 Gästen ihren eigenen Ausdruckstanz. Dabei erkannte man ihre eigene unverwechselbare tänzerische Sprache. Sie bewegte sich zwischen strenger Form und Improvisation und bezog Elemente der Bibliothek in ihren Butoh-Tanz mit ein. Der Butoh-Tanz entstand  in den frühen 60er Jahren in Japan und hat mittlerweile weltweit Anhänger.

Bei Sushi und Wein verweilten die Gäste noch und kamen untereinander ins Gespräch, viele wollten von Lucie Betz noch mehr über den Butoh-Tanz erfahren und nicht zuletzt wurden Lucie Betz und Dorothea Berg über alle Maßen gelobt!

Es grüßt Sie Ihre Butoh-Begeisterte

Brunhilde Weber

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Liebe Leserinnen und Leser,

falls Sie letzten Donnerstag Abend nicht in der Stadtbibliothek im Kulturhof waren, haben Sie einen bezaubernden Abend verpasst!

Schon zum zweiten Mal nach einem faszinierenden Spanien Abend veranstaltete die Stadtbibliothek zusammen mit der Literaturwissenschaftlerin Frau Dorothea Berg einen Abend mit Literatur und Tanz, diesmal zum Thema „Orient“, in der Pause der etwa zweistündigen Veranstaltung gab es im Café Kulturhof einen orientalischen Imbiss. Für den Tanz zuständig war Mardshana vom gleichnamigen Studio in Bad Münstereifel und Euskirchen.

Frau Berg las im Wechsel mit den Tanzpassagen von Mardshana, im ersten Teil der Veranstaltung aus dem Roman „Der Jakubijân-Bau“, in dem der Autor Alaa Al-Aswani das Alltagsleben in Ägypten schildert.

Im zweiten Teil las sie aus „Die Nacht der Unschuld“ von Tahar Ben Jelloun, für das der Autor den renommierten Prix Goncourt erhalten hat. In dem Buch werden die Gesellschaftszwänge in der modernen arabischen Welt aufgezeigt, die Träume und Visionen der Protagonistin geben dem Buch etwas Spezielles und Geheimnisvolles.

Mardshana entführte die Zuschauer mit ihrem anmutigen und verführerischen Tanz in wechselnden Kostümen in die fremde Welt des Orients, die betörende Musik trug auch dazu bei, dass die etwa fünfzig Besucher entspannt und mit strahlenden Augen nach Hause gingen.

 

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© Fotos von Kerstin Oerter

Für alle interessierten Leser gibt es im Erdgeschoss der Bibliothek einen Tisch mit orientalischer Literatur, von „Tausendundeiner Nacht“ über moderne Literatur bis zum orientalischen Kochbuch, eine Auswahlliteraturliste liegt auch aus.

Wer die wunderschöne Veranstaltung verpasst hat, einen ähnlichen Abend gibt es bestimmt wieder.

Für Literaturinteressierte werden die nächsten „Gespräche über Bücher“ mit Frau Berg noch dieses Jahr stattfinden, Termin und Titel des besprochenen Buches werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Nächstes Jahr ist für den 17. März ein neues Format geplant, unter dem Titel „Gelesen“ werden von Frau Berg und Mitarbeiterinnen der Bibliothek verschiedene Romane vorgestellt.

 

Ihre Ursula Hensel

 

 

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Liebe Literaturfreundinnen und Literaturfreunde,

auch diesmal haben die „Gespräche über Bücher“ mit Dorothea Berg am 15. Mai 2014 um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Euskirchen den sieben Teilnehmern viel Spaß gemacht. Es hatten leider nicht alle regelmäßigen Teilnehmer Zeit, auf jeden Fall sind neue Interessenten immer gerne willkommen! Melden Sie sich in der Bibliothek und geben uns Namen und Adresse an, ich informiere Sie dann rechtzeitig per Mail oder Telefon über neuen Termin und neues Buch!

Letzten Donnerstag ging es um „Tristanakkord“ von Hans-Ulrich Treichel.

Hier schreibt jemand, der Geschichten zu erzählen hat und dies nicht mit intellektueller Verbissenheit, sondern mit wohltuender Leichtigkeit und subtiler Ironie.
Georg Zimmer, kürzlich noch Student der Germanistik, jetzt Inhaber des wohlklingenden Titels „Magister artium“, arbeitslos und Sozialhilfeempfänger, findet eine kurzzeitige Anstellung bei dem berühmten Komponisten Bergmann. Diesem soll er bei der Überarbeitung und Korrektur der Lebenserinnerungen behilflich sein. Georg als Angestellter des großen Bergmann, für ihn kaum vorstellbar, hat er doch selbst ein recht gestörtes Verhältnis zur Musik. Einzig der „Tristanakkord“ aus Wagners „Tristan und Isolde“ blieb ihm vage in Erinnerung. Aber nicht nur die höheren Weihen der Musikwelt sind ihm versagt, sondern auch die Wege in die germanistische Forschungswelt. Seit Monaten plagt er sich nunmehr ziemlich uninspiriert mit seiner Dissertation zum Thema „Das Vergessen in der Literatur“ herum.
Doch jetzt soll alles anders werden. Er durfte für den berühmten Komponisten Bergmann arbeiten. Nicht irgendein Job, wie ihm sein Studienkollege vor seiner Abreise versicherte, denn Bergmann sei vergleichbar mit Brahms oder Beethoven.
Voller Ehrfurcht und Erwartung reist Georg zum schottischen Landsitz seines künftigen Arbeitgebers. Dieser wiederum ist so sehr mit der Komposition eines musikalischen Werkes mit dem unaussprechlichen Namen „Pyriphlegethon“ beschäftigt, dass er zwar Georgs Dienste gern in Anspruch nimmt, aber wenig Verständnis für dessen persönliches Dilemma aufbringt. Als beide feststellen, dass ihre gemeinsame Heimat im provinziellen Emsfelde liegt, scheint endlich das verbindende Element gefunden zu sein. Doch muss Georg bald spüren, dass ihn Welten vom Kosmopoliten Bergmann trennen. Ihm ehrfurchtsvoll ergeben, lässt er sich von Bergmann mal nach New York, dann wieder auf dessen sizilianisches Landgut bestellen. Man wird den Eindruck nicht los, als bräuchte Bergmann den ehrfürchtigen Georg, um seine eigene Überlegenheit zu demonstrieren. So gesehen, gereicht Georg die gemeinsame Herkunft eher zu Nachteil, da er ständig von Bergmann vorgeführt wird.
Hans-Ulrich Treichel erzählt auf äußerst unterhaltsame Weise vom vergeblichen Bemühen des erfolglosen Georg Zimmer in die Welt der Berühmten und Erfolgreichen aufzusteigen. Permanent wird ihm seine provinzielle Herkunft zum Verhängnis.
Doch nicht nur die kleinbürgerliche Welt Georgs wird karikiert, sondern auch das abgehobene, weltfremde Gebaren Bergmanns, der arbeitswütig eine Komposition nach der anderen fertiggestellt und mit Starallüren seine Angestellten schikaniert, ständig auf Ruhm und Anerkennung bedacht.

Für die letzte Viertelstunde versprach uns Frau Berg etwas Spezielles, und das war es auch! Es stellt sich bei dem Roman die Frage, ob es sich um einen Schlüsselroman handelt, da vieles in der Beziehung von Georg Zimmer und Bergmann an die von Treichel und dem berühmten Neutöner Hans Werner Henze erinnert. Frau Berg konnte dazu beitragen, dass sie wie die beiden aus dem Westfälischen stammt, mit Treichel zur Schule ging und in ihrer journalistischen Tätigkeit vor Jahren zu einer großen Jubiläumsfeier der Stadt Bielefeld für ihren großen Sohn Henze eingeladen war. Dort traf sie zufällig ihren ehemaligen Mitschüler Treichel wieder, und kam sich wie Georg im Roman ein wenig „underdressed“ auf dem vornehmen Empfang vor. Aus dieser persönlichen Sicht konnte sie auch mehr zu Treichels im Roman immer wieder vorkommender Frage nach „Heimat“ beitragen, die in seiner Biographie begründet ist.

In den nächsten „Gesprächen über Bücher“, die Anfang oder Mitte August stattfinden werden, wird „Wovon wir träumten“ von Julie Otsuka im Mittelpunkt stehen.

Ihre Ursula Hensel vom  Bibliotheksteam

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